Die neue Defi-Station
Mehrere tausend Mal pro Jahr erleidet jemand in der Schweiz einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Für über 90 Prozent endet der im Volksmund genannte «Herznotfall» tödlich. Das müsste nicht sein. Bis zu 60 Prozent der Personen mit akutem Herz-Kreislauf-Stillstand könnten gerettet werden. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist der einfache Zugang zu lebensrettenden Defibrillatoren. Selecta plant daher, in Zusammenarbeit mit der Alarmzentrale des Rettungsdienstes der Solothurner Spitäler, mit einem innovativen Ansatz die Verfügbarkeit von Defibrillatoren zu erhöhen, die rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind.
Die schweizweit bekannten Kultautomaten von Selecta sollen um eine Defibrillatorstation erweitert werden.
Mit dieser Kombination stillen die Selecta Automaten nicht nur die Lust auf einen schmackhaften Snack unterwegs, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für ein dichteres Netz an einfach zugänglichen, lebensrettenden Defibrillatoren. «Selecta engagiert sich seit ihrer Gründung für das Wohl der Bevölkerung. Mit der Ausstattung unserer Automaten mit Defibrillatoren gehen wir diesen Weg konsequent weiter», erläutert Thomas Nussbaumer, Managing Director Region DACH, den Plan.
In der Schweiz gibt es je nach Schätzung bis zu 25‘000 Defibrillatoren. Der grösste Teil davon ist aber nicht rund um die Uhr oder gar nicht öffentlich zugänglich, weil sie in Turnhallen, Schwimmbädern, Einkaufszentren oder Gebäuden der öffentlichen Verwaltung stehen. Die Ausstattung von Selecta Automaten mit Defibrillatoren leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer flächendeckenden Versorgung mit den lebensrettenden Geräten im öffentlich zugänglichen Raum. «Innerhalb von fünf Minuten sollte Betroffenen ein Defibrillator zugeführt werden können», erklärt Oliver Reisten, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Solothurner Spitäler. «Die Solothurner Spitäler haben zusammen mit der Herzstiftung Olten ein Projekt ins Leben gerufen, das möglichst viele Defibrillatoren rund um die Uhr öffentlich zugänglich machen soll. Die Initiative von Selecta ist ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen. Wir unterstützen Selecta sehr gerne bei diesem Projekt zum Wohle der betroffenen Patienten.»
Zusammen mit dem «Defi» ist eine an die Automaten angedockte Büchertauschbörse geplant. Konzipiert ist sie als offener Bücherschrank, der Bücher kostenlos zum Tausch oder zur Mitnahme bereitstellt. Jedermann kann zu jederzeit ein Buch bringen oder mitnehmen, ein gelesenes Buch wieder zurückbringen oder behalten und ein neues Buch in den öffentlichen Bücherschrank stellen. Mit dieser Erweiterung bekommen die Kultautomaten von Selecta eine zusätzliche Funktion im Dienst der Allgemeinheit.
Einen Pilotautomaten mit Defibrillator und Bücherschrank hat Selecta bereits in Murten getestet. Nun geht es in einem nächsten Schritt darum, das neue Automatenkonzept an möglichst vielen Standorten einem Härtetest zu unterziehen. Zu den idealen Standorten gehören jene der bisherigen Telefonkabinen von Swisscom, die aufgrund des veränderten Kommunikationsverhaltens rückgebaut werden. Selecta arbeitet seit einigen Monaten an Konzepten zur «Umnutzung» solcher erschlossenen Standorte, um sie weiterhin sinnvoll zu nutzen. Die Automaten mit Defibrillator und Büchertauschbörse sind ein erstes Ergebnis dieser Umnutzungspläne.
Dabei soll es nicht bleiben. «Uns schweben multifunktionale Zonen vor, die Verpflegung für unterwegs mit weiteren Services kombinieren», sagt Thomas Nussbaumer. «Wir wollen nicht einfach Automaten aufstellen, sondern Lösungen bieten, die zu den Standorten passen. Darum suchen wir aktuell interessante Partnerschaften für die Realisierung von solchen öffentlichen Zonen.»