Herzstillstand beim Sport

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Der plötzliche und unerwartete Kollaps eines Wettkämpfers auf der Sportanlage ist wahrscheinlich kardial bedingt und erfordert schnelles Erkennen und frühe Defibrillation mit einem AED.

​Immer wieder sterben junge, als gesund geltende Leistungssportler

Jedes Jahr erliegen in der Schweiz Menschen beim Sport einem plötzlichen Herztod. Fast immer ist dabei Kammerflimmern oder eine andere so genannte schnelle Herzrhythmusstörung schuld. Der Herzmuskel zieht sich nicht mehr synchron zusammen, der Blutkreislauf versagt. Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Innerhalb kürzester Zeit kommt es zur Bewusstlosigkeit, und ohne sofortige Gegenmassnahmen tritt rasch der Tod ein.


Grenzen werden überschritten

Der plötzliche Herztod kann jeden treffen, bei Leistungssportlern sei es jedoch häufiger der Fall – weil sie über ihre Grenzen gehen, zu wenig regenerieren und kaum Grundlagenausdauer trainieren würden.


Beim plötzlichen Herztod im Sport werden solche fatale Herzrhythmusstörungen am häufigsten von Vorerkrankungen des Herzens hervorgerufen, die im Vorfeld nicht erkannt oder nicht ausreichend ernst genommen wurden. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht dabei an erster Stelle die so genannte „hypertrophe Kardiomyopathie", die insbesondere bei hohen körperlichen Belastungen zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen kann. Da im normalen Alltag meist keinerlei Beschwerden auftreten, bleibt diese Herzerkrankung oft lange unerkannt. Um Todesfälle aufgrund einer Kardiomyopathie zu vermeiden, ist es daher heute in vielen Sportarten Pflicht, dass Leistungssportler regelmässig zur sportmedizinischen Untersuchung gehen müssen, bei der sich solche Kardiomyopathien erkennen lassen.


Ab dem 35. Lebensjahr gehen solche schnelle Herzrhythmusstörungen und die daraus resultierenden Herztodesfälle im Sport dagegen mit Abstand am häufigsten auf eine KHK (= koronare Herzkrankheit) zurück, die umgangssprachlich auch oft als „Verkalkung” der Herzkranzgefäße bezeichnet wird.


Sport als Schutz gegen den plötzlichen Herztod

Da Sport zu den besten Möglichkeiten gehört, einer solchen koronaren Herzkrankheit entgegenzuwirken, zählt regelmässiger Sport auch zu den besten Mitteln, um einen plötzlichen Herztod ab dem 35. Lebensjahr zu verhindern.


Das Risiko für einen plötzlichen Herztod kann zwar während der sportlichen Belastung in der Tat etwas ansteigen. Der schützende Effekt von regelmässigem Sport übertrifft aber deutlich die Gefahr, während der körperlichen Belastung einen plötzlichen Herztod zu erleiden - so empfiehlt auch die Herzstiftung den Sport als eine der besten Möglichkeiten, um das Risiko für einen plötzlichen Herztod zu senken, vorausgesetzt es werden dabei ein paar einfache Regeln beachtet.