Sind Defibrillatoren von ZOLL wirklich wartungsfrei?

Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein!

Es gibt Anbieter auf dem Markt, welche dem Kunden schmackhaft machen, dass ZOLL AED Plus und ZOLL AED 3 Defibrillatoren keine Wartungen benötigen und somit im Unterhalt kostengünstiger sein sollten als Defibrillatoren der Konkurrenz.

Wer jedoch die Instandhaltung seiner Defibrillatoren vernachlässigt, geht ein unnötiges Risiko ein. Die technische Funktionskontrolle ist ein wichtiger Aspekt in der Instandhaltung und Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Defibrillatoren. Die regelmässige Durchführung von technischen Funktionskontrollen ist entscheidend, um die einwandfreie Funktion, Sicherheit und Zuverlässigkeit von Defibrillatoren sicherzustellen. Betreiber von Defibrillatoren sollten daher sicherstellen, dass ihre Geräte stets den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und von qualifizierten Fachleuten geprüft werden.

Stellen Sie sich vor: Da ist ein Mensch im brennenden Haus. Die Feuerwehr kommt – aber die Drehleiter klemmt, weil sie nicht ordentlich gewartet wurde. Eine Katastrophe!

Unser Traum ist die engmaschige Abdeckung mit den lebensrettenden Geräten. Unser Alptraum: Ein Mensch stirbt am plötzlichen Herztod, es ist sogar ein Defi in der Nähe – aber der funktioniert nicht. Und das ist leider durchaus möglich, denn nach unserer Einschätzung ist die Einsatzbereitschaft der Defibrillatoren in der Schweiz völlig unzureichend.

Jeden Tag wird irgendwo in der Schweiz ein neuer Defibrillator aufgehängt – von einem Verein, einer Firma, im Fitness-Studio, in einer Apotheke oder Praxis. Dabei handelt es sich um sogenannte Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED), die speziell für den Gebrauch durch Laien konstruiert sind. Wenn der plötzliche Herztod eintritt, zählt jede Minute. Und dann ist es gut, wenn ein Defibrillator in der Nähe ist, der das Herz mit einem Elektroschock wieder zum Schlagen bringt. Helfen kann jeder: Die AED-Geräte sind einfach zu bedienen, sie erklären dem Nutzer Schritt für Schritt, was zu tun ist.

MFK für Defibrillatoren

Die technische Funktionskontrolle ist mit einer Art MFK für medizinische Produkte zu erklären. Diese Technische Funktionskontrolle fällt auch für Laien-Defibrillatoren an und darf nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden.

Eine technische Funktionskontrolle beinhaltet grundsätzlich eine Untersuchung auf eventuelle Schäden oder Fehlfunktionen. Dazu gehören, u. a. eine Sichtprüfung, eine Funktionsprüfung und eine elektrische Prüfung mit Messinstrumenten. Dabei geht der Medizintechniker folgenden Fragen nach:

  • Erkennt der Defibrillator einen zu schockenden Rhythmus?
  • Erfolgt bei Bedarf eine Aufladung des Kondensators entsprechend der technischen Leistungsbeschreibung?
  • Wie lange dauert die Aufladung?
  • Findet eine interne Selbstentladung statt?
  • Wird der Schock nach den entsprechenden Angaben des Herstellers abgegeben?
  • Sind keine Schäden oder sonstige Auffälligkeiten vorhanden?

Einmal angeschafft und dann vergessen

Jeder Mensch, der einen Defibrillator anschafft und ihn zur Verfügung stellt, macht das aus einem sehr ehrbaren Motiv: Er möchte sicherstellen, dass im Notfall für andere, seine Familie oder auch sich selbst ein Defibrillator in der Nähe ist, wenn es darauf ankommt. Leider führt das durch die Anschaffung gewonnene Sicherheitsgefühl häufig dazu, dass die Geräte ein unbeachtetes Dasein an der Wand oder im Schrank führen. Dazu trägt bei, dass viele Hersteller angegeben haben, ihre Geräte seien wartungsfrei. Trotzdem müssen aber Batterien und Pads gewechselt und auch die eine oder andere Software-Änderung vorgenommen werden. Wird dies vergessen oder das AED-Wartungsintervall nicht eingehalten, können die Geräte ausgerechnet dann versagen, wenn man sie am meisten braucht.

Die technische Funktionskontrolle ist die Versicherung dafür, dass Defibrillatoren genau das tun, wofür sie gebaut wurden: Leben zu retten.

Betreiberverordnung

In unserem Arbeitskreis beschäftigen wir uns schon seit vielen Jahren mit der Frage, wo sich Defibrillatoren befinden und wo sie hingehören. Unzweifelhaft müssen die Geräte natürlich stets gewartet und funktionsfähig sein! Gesetzlichen Vorschriften sind daher zu begrüssen, aber die Betreiber müssen diese danach auch umsetzen. Mit grosser Sorge betrachten wir, dass dies aktuell nicht der Fall ist.

Bei den nicht regelmässig überprüften Defibrillatoren kommt es häufig zu nicht betriebsbereiten Systemen aufgrund von Batterieproblemen, bereits abgelaufenen Elektroden oder auch Komplettdefekten. Der Betreiber geht hier immer noch von funktionsbereiten AED-Systemen aus, da diese in der Vergangenheit ja oftmals als völlig wartungsfrei angeboten wurden. Nichts ist schlimmer als ein durch fehlende Wartung im Notfall nicht einsatzbereiter AED!

Stichproben - Weit mehr als die Hälfte aller Geräte funktioniert nicht.

Diese seien in der Regel nicht einmal auf technische Unzulänglichkeiten zurückzuführen, sondern auf menschliches Versagen: Das Vorhandensein von Geräten werde schlicht vergessen, Verantwortliche wechseln, Routinen greifen nicht, und: „Der Defi ist doch noch neu!“ – wobei übersehen werde, dass einfach jedes Gerät gewartet werden muss.

Fazit

Zwar verfügen in der Regel Defibrillatoren über eine Selbsttest-Funktion, doch eine fachkundige AED-Wartung muss trotzdem geschehen. Bei der technischen Funktionskontrolle sollen alle eventuellen Fehlerquellen untersucht und ggf. behoben werden. Denn nur, wenn Sie Ihren Defibrillator warten lassen, können Sie sichergehen, dass der Defibrillator im Ernstfall auch wirklich einsatzbereit ist.

Service & Unterhalt Anfragen

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