First Responder Zentralschweiz im Einsatz
Entscheidend für das Überleben sind die rasche Alarmierung (Sanitätsnoruf 144) der professionellen Rettungsdienste, sowie unverzüglich begonnene Wiederbelebungsmassnahmen. Im Falle eines Herzkreislaufstillstandes muss innert drei bis fünf Minuten mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Der Rettungsdienst benötigt im Kanton Luzern durchschnittlich zehn bis zwölf Minuten von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort.
First Responder
Mit ehrenamtlichen Helfern, den First Responder, wird die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt. Dies hat eine deutliche Steigerung der Überlebenschancen des Betroffenen zur Folge.
Mit der Einführung des First Responder Systems im Kanton Luzern, sollen sich die Überlebenschancen bei einem Herzkreislaufstillstand um mehr als 50 Prozent verbessern.
Das First Responder System Luzern wurde, mit Unterstützung des Kantons, vom Rettungsdienst LUKS aufgebaut. Dem Rettungsdienst ist es damit gelungen, die Rettungskette bei einem der wichtigsten Glieder, den Ersthelfern, zu schliessen.
Erster lebensrettender First Responder Einsatz
In Kriens konnte dank des Einsatzes mehrerer freiwilliger «First Responder» ein Mann nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgreich reanimiert werden. Es handelt sich um den ersten lebensrettenden Einsatz, der von ausgebildeten Laienhelfern im Kanton Luzern geleistet wurde.
Am Donnerstag, 18. Juli 2019, ist bei der Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 Zentralschweiz die Meldung eingegangen, wonach ein Autolenker in Kriens sofortiger medizinischer Hilfe bedarf: Nachdem er das Auto wegen unvermittelt aufgetretener akutmedizinischer Probleme zum Stillstand gebracht hatte, erlitt er einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dank des sofortigen Aufgebots des Rettungsdienstes, des Notarztes, der Polizei und drei «First Responder», konnte der 63-jährige Mann nach kürzester Zeit medizinisch erstversorgt und stabilisiert werden.
First Responder als Erste am Einsatzort
Einen gewichtigen Beitrag zum erfolgreichen Einsatz leisteten die «First Responder», die sehr schnell am Einsatzort waren und Ersthilfe leisten konnten. Nur gerade zwei Minuten nach Aufgebot konnten die ausgebildeten Laienhelfer mit Unterstützung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) eine erneute Kreislaufaktivität beim Mann erzeugen. Dem Rettungsdienst und dem Notarzt ist es schliesslich gelungen, den Mann soweit zu stabilisieren, dass er ins Notfallzentrum des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) gebracht werden konnte. Dort wurde er weiterführend medizinisch versorgt.
Bereits sieben Einsätze für First Responder
Es freut uns sehr, dass dank des beherzten und sehr schnellen Eingreifens mehrerer First Responder der Patient erfolgreich wiederbelebt werden konnte», sagt Esther Schmid, ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes am LUKS. Dies zeige, wie wichtig eine lückenlos funktionierende Rettungskette sei. «‹First Responder› stellen ein wichtiges Glied in dieser Kette dar und helfen, die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu erhöhen. Das Projekt First Responder startete offiziell am 1. Juli 2019. Seitdem wurden geschulte Laienhelfer zu über einem halben Dutzend Einsätzen auf dem Kantonsgebiet von Luzern aufgeboten. Die Einsätze erfolgten allesamt in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Stillständen. Insgesamt stehen im Kanton Luzern über 250 ausgebildete First Responder zur Verfügung.
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