Defibrillator Standort

Im Tessin steht der Bevölkerung pro 295 Einwohner ein Defibrillator zur Verfügung - Stand Dezember 2018, Tendenz steigend. Das Tessin weist eine Überlebensrate von 57% auf, jene in der Deutschschweiz beträgt gerade nur 5%.

Wie weiss ich, ob es in der Nähe einen Defibrillator hat?

Nationalrätin Bea Heim hat vor einigen Jahren im Bundeshaus einen Kreislaufstillstand erlitten. Ein kundiger Kollege war zugegen und ein Defibrillator in Griffnähe. Heim überlebte.


Kurz darauf regte sie an, überall dort Defibrillatoren zu montieren, wo viele Menschen ein- und ausgehen. «Wenn jemand einen Kreislaufstillstand hat, geht es um jede Sekunde.» Da müsse man rasch handeln können. «Das setzt voraus, dass man weiss, dass es Defibrillatoren gibt und wo es sie gibt.»


Nicht alle Standorte bekannt

Der Notruf 144 kann Ihnen den nächstgelegenen Standort mitteilen. Dem Notruf ist jedoch nur ein Teil der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren bekannt.


Vergleichsweise tiefe Überlebenschance

Bea Heim blickt dabei auf das europäische Vorbild Dänemark. «In der Schweiz haben wir im Vergleich eine relativ tiefe Überlebenschance für Menschen mit plötzlichen Kreislaufstillstand. Wir könnten uns massiv verbessern.» Laut der Schweizerischen Herzstiftung kommt für neun von zehn Menschen mit Kreislaufstillstand ausserhalb des Spitals jede Hilfe zu spät.


Aufbewahrung und Standorte

Die Anbringung eines Defibrillators (AED) muss an einem geeigneten Ort geschehen. Es stehen spezielle Wandhalterungen oder Wandkästen zu Verfügung. Dabei sollten jedoch einfache Erkennbarkeit und Entnahme, die sichere Aufbewahrung und die regelmässige Sichtkontrolle ohne visuelle Veränderungen möglich sein (z.B. Glasvitrinen). Je öfter der Defibrillator gesehen wird, desto eher wird man sich in einer Notsituation an seine Verwendung erinnern. Das Verstellen des Zuganges oder jede blockierende Art für die Entnahme sind strikt zu vermeiden. Auch die Aufbewahrung neben gefährlichen Stoffen sei abgeraten.


Die Standorte sollten so gewählt sein, dass sie folgende Bedingungen stets erfüllen:

  • Gute Zugänglichkeit, zu jeder Zeit, in der sich Personen im Gebäude oder auf dem Gelände befinden.
  • Zentrale Position, um von allen Richtungen leicht sicht- und erreichbar zu sein.
  • Maximale Wegstrecke bei zügigem Gang von 2 Minuten.
  • Die Defibrillatoren sollten in Halterungen angebracht werden, aus denen sie jederzeit leicht und selbsterklärend entnommen werden können.
  • Die Halterungen sollten in behindertengerechten Gebäuden ebenfalls nach diesen Gesichtspunkten angebracht sein.
  • Bei Bedarf sollten auch Kinder die Höhe der Halterungen erreichen können.
  • Gibt es anderes Material für Notfälle (Feuerlöscher, Schlauchanschluss, Erste Hilfe Kästen), sollte die Anbringung und Bereitstellung gemeinsam erfolgen. Es entstehen so Notfall- oder Rettungsinseln.
  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten der normalen Zimmertemperatur entsprechen und nicht zu stark schwanken.
  • Beim Betreten des Raumes, sollte der Defi klar und eindeutig erkennbar sein. Die notwendige Beleuchtung sollte beim Betreten automatisch eingeschaltet werden (z.B. durch Bewegungsmelder).
  • Einen akustischen Alarm bei der Entnahme kann im individuellen Setting hilfreich sein.
  • Defibrillatoren, die ausserhalb eines Gebäude platziert werden, die sogenannt öffentlich-zugängliche Defibrillatoren (PAD – Public Access Defibrillator), sollten in einem beheizbaren Wandkasten aufbewahrt werden.


Erkennbarkeit – AED Hinweisschilder?

Die Defibrillatoren (AED) müssen in Stresssituationen einwandfrei, jederzeit auffindbar und erkennbar sein, auch wenn die letzte Auffrischung schon einige Zeit zurückliegt. Die Kennzeichnung ist jedoch wenig bekannt, daher sollte das vorgesehene Norm-Logo, bzw. das Norm-Piktogramm (AED-Hinweisschild) verwendet werden.